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Eingestellt: 11.09.19 | Besuche: 340

Mehr Studierende, doch die Investitionen steigen nicht entsprechend

Die Pro-Kopf-Ausgaben für Studierende sind in Deutschland wieder auf dem Stand von 2005, kritisiert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in ihrem Bericht „Bildung auf einen Blick“. In diesem Jahr legte sie ihren Fokus auf den sogenannten Tertiärbereich, der Fachschulen, Berufsakademien sowie Universitäten und Fachhochschulen umfasst.

Während zwischen 2010 und 2016 die Studierendenzahl um 29 % anstieg, stiegen die Ausgaben lediglich um 12 %. Trotz der zurückgehenden Ausgaben pro Studierendem liegen die Ausgaben hierzulande über dem OECD-Schnitt. Doch die Verteilung auf die verschiedenen Bereiche ist unterschiedlich, wie die OECD anmerkt. Die Ausgaben für grundlegende Bildungsgüter und -leistungen wie Ausstattung und Gebäude der Hochschulen liegen unter dem OECD-Schnitt (8.866 US-$ gegenüber 10.351 US-$).

Insgesamt investiert Deutschland 4,2 % seiner Wirtschaftsleistung in Bildung und liegt auch hier unter dem OECD-Schnitt von 5 % des BIP. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) zum OECD-Bericht: "Die bisherigen Herausforderungen haben wir gut gemeistert und die Weichen für die Zukunft sind gestellt. Die Gestaltung eines qualitativ hochwertigen und zukunftsfesten Bildungssystems stellt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar, die nur erreicht werden kann, wenn alle ihre Verantwortung übernehmen. Ich will dabei das Tempo hochhalten und die Bildung für die Welt von morgen jetzt umsetzen.“ Im Gegensatz zur Bundesbildungsministerin sehen OppositionspolitikerInnen und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft angesichts anhaltend steigender Studierendenzahlen Handlungsbedarf und fordern in einem Statement eine „Offensive für Sanierung und Neubau von Hochschulbauten“.

Weitere Ergebnisse der Untersuchung: Deutschland ist Spitzenreiter bei der MINT-Bildung und insgesamt ist die Beschäftigungsrate von höher ausgebildeten Menschen in Deutschland gestiegen, von 78 % 2008 auf 84 % 2018. Weniger löblich: Immer noch verdienen Frauen deutlich weniger als Männer. Die OECD erklärt sich diese Unterschiede damit, dass Frauen generell in geringer entlohnten Bereichen arbeiten und das vermehrt in Teilzeit.

Zum Bericht "Bildung auf einen Blick 2019"