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Eingestellt: 06.07.18 | Besuche: 679

DFG stellt Förderatlas 2018 vor – Drittmittel weiter auf hohem Niveau, neue Dynamik der Grundmittel

Welche Rolle spielen die Hochschulen und Forschungsinstitute aus Deutschland im europäischen Forschungsraum? Wie attraktiv ist der Forschungsstandort Deutschland für ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler? Welche Einrichtungen werben wie viele Drittmittel aus welchen Quellen für ihre Forschungen ein? Und wie ist es um die Proportionen im deutschen Wissenschaftssystem bestellt – zwischen großen und kleinen Hochschulen oder Fächern, aber auch zwischen Grund- und Drittmitteln? Umfassende Zahlen, Daten und Grafiken zu diesen und zahlreichen weiteren Themen enthält der „Förderatlas 2018“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), den diese am Donnerstag, dem 5. Juli 2018, mit der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und dem Stifterverband (SV) vorgestellt hat.

Der neue DFG-Förderatlas ist der inzwischen achte Berichtsband, mit dem die größte Forschungsförderorganisation in Deutschland seit 1997 alle drei Jahre Kennzahlen zur öffentlich finanzierten Forschung vorlegt.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Der Druck, Drittmittel einzuwerben, ist statistisch gesehen gesunken. Nachdem der Drittmittelanteil lange anstieg und 2012 mit 28,1 Prozent einen Höchststand erreichte, ist er seitdem weitgehend stabil. Die Steigerungsraten pro Jahr gingen sogar deutlich zurück, von durchschnittlich 9 Prozent zwischen 2008 und 2013 auf 1,5 Prozent 2015. Die Grundfinanzierung dagegen ist seit 2008 jährlich durchschnittlich um 4,4 Prozent gestiegen und 2014 erstmals auch stärker als die Drittmittel.
  • Bei den Ranglisten für die Bewilligungen gibt es kaum Veränderungen gegenüber den Vorjahren: An der Spitze lag erneut die LMU München mit 315,8 Millionen Euro, gefolgt von der Universität Heidelberg mit 292,2 Millionen Euro und der RWTH Aachen mit 281 Millionen Euro, jedoch hat die LMU ihren Vorsprung ausgebaut. Es folgen die TU München, die FU Berlin, die TU Dresden sowie die Universitäten Freiburg und Tübingen, die HU Berlin und auf Rang 10 die Universität Göttingen.
  • Die prägendsten Länder des Forschungsraums in der EU sind Deutschland und Großbritannien, wenn man die Forschungsförderung als Indikator nimmt.

"Ich hoffe sehr, das ist nicht nur eine Momentaufnahme, sondern endlich die überfällige Trendwende", kommentierte Ulrich Rüdiger, Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs die Stabilisierung des Verhältnisses von Dritt- und Grundmitteln auf einem hohen Niveau. "Darauf arbeiten wir als Hochschulrektorenkonferenz seit langem und mit hoher Priorität hin, u. a. in der Diskussion um das Engagement des Bundes für die Hochschulen. Denn die Grundausstattung bildet das stabile Rückgrat der Hochschulen – sowohl für ihre Forschungserfolge als auch für ihre Lehr- und Transferleistungen. Diese Stabilität ist von der Politik seit vielen Jahren sträflich vernachlässigt worden."

Ausführlichere Informationen zum Förderatlas 2018 auf der Website der DFG

Der komplette Förderatlas 2018 als E-Paper und weitere Materialien