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Eingestellt: 16.12.22 | Besuche: 390

Hackerangriffe auf Hochschulen und Forschungsinstitute

„Während die Universitäten die Corona-Pandemie fast überwunden haben, scheint die digitale Pandemie gerade erst zu beginnen“, schreibt Luise Weidlich in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Zahl der Hacker-Angriffe nimmt bundesweit zu, und die Hochschulen sind nur unzureichend vorbereitet. In den vergangenen zwei Jahren traf es in Deutschland große Universitätscomputer in Dresden, Köln, Gießen, Karlsruhe oder Freiburg. Auch große Forschungsrechner in Jülich, Garching und Stuttgart mussten aufgrund von Hackerangriffen heruntergefahren werden und ihre Arbeit zu Energie, Klima und Coronavirus teilweise unterbrechen. 2022 kommen Cyberangriffe an Lehranstalten in Ulm, Heilbronn und Leipzig hinzu. Die Auswirkungen sind enorm. Am Beispiel der Universität Duisburg-Essen: „Kein Student, kein Professor und kein Mitarbeiter kann (...) auf die digitalen Dienste der Universität zugreifen. Die Kommunikation per Mail oder Telefon ist lahmgelegt. Universitätsangehörige haben keinerlei Zugriff auf Noten, Online-Lernmaterial oder Arbeitsverträge. (…) Studenten warten auf ihre Abschlusszeugnisse, auslaufende Verträge können vorerst nicht verlängert und Prüfungen nicht organisiert werden. Auch Lehre und Forschung sind direkt von dem Angriff betroffen. Die Lernplattform Moodle ist weder für Studenten noch für Dozenten erreichbar.“

Die digitalen Systeme der Hochschulen sind demnach derart komplex, dass sie nur schwer vollständig überwacht werden können. Und „seit Corona haben sich die Angriffsflächen der Universitätsnetzwerke enorm vergrößert“, der „ungeordnete Wandel habe die Angriffsflächen und Schwachstellen von Universitäten stark vergrößert“.

In den USA und in Großbritannien sind sogenannte Penetrationstests, die die Firewalls der Universitäten testen, verpflichtend. In Deutschland fehlen diese klaren politischen Vorgaben, sagt Haya Shulman, Professorin für Informatik an der Universität Frankfurt.

Zum Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung

Übrigens: Am Mittag des 23. Februar 2023 wird das ZWM in der Veranstaltungsreihe Lunch & Talk exklusiv für ZWM-Mitglieder das Thema Cybersecurity an Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen aufgreifen.