chip.de gibt einen Überblick über die Einschätzungen von ChatGPT an deutschen Universitäten. Eine Auswahl:
Auch Nadine Lordick vom Zentrum für Wissenschaftsdidaktik der Ruhr-Universität Bochum kommentiert die Entwicklung um ChatGPT: "In einer Gesellschaft, die zutiefst von Schriftlichkeit geprägt ist, ist der Gedanke unangenehm bedrohlich, dass bald etwas, das als genuin menschliche Domäne galt – die Sprache – von Maschinen übernommen werden könnte", schreibt Lordick. Welche praktischen Auswirkungen es hat, wenn Studierende ChatGPT verwenden, ist noch ungewiss. "Die Frage, die sich dabei stellt, lautet: Ist die Kompetenz, aus verschiedenen Argumenten auswählen zu können, gleichwertig dazu, eigene Argumente zu finden?" Und was ist das Ziel, fragt Lordick weiter: "Der fertige Text, der in sich schlüssig ist und gute Argumente aufweist? Oder der Prozess, bei dem kritisches Denken gefordert ist?"
Lordick verweist auf die (momentanen) Grenzen der KI, die sich nicht fächerübergreifend verallgemeinern lassen: "Schaut man allein in die Wissenschaft, wird man mit völlig unterschiedlichen Konzepten über das Schreiben konfrontiert, je nachdem, wen man fragt. In der Psychologie gehört hinter jede Aussage ein Beleg. Die KI bringt da wenig, denn GPT-3 ist nicht in der Lage, richtig zu referenzieren."
Und sie verweist auf sogenannte Datenhalluzinationen: "Wenn es [das Programm] zitiert, dann nur mit Glück auch tatsächlich existierende Texte."
Der 22-jährige Princeton-Student Edward Tian hat eine App entwickelt, die von ChatGPT generierte Texte erkennen soll: GPTZero. GPTZero soll "kein Werkzeug sein, um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu verhindern", sagt Tian. "Aber wie bei jeder neuen Technologie müssen wir in der Lage sein, sie verantwortungsvoll zu nutzen und auch Schutzmaßnahmen gegen Missbrauch etablieren."
GPTZero verwendet die gleiche öffentlich zugängliche AI-Software wie ChatGPT und schlägt das Programm damit sozusagen mit seinen eigenen Waffen. Hier könnten aber auch die Grenzen von GPTZero liegen: Die KI würde mit der Zeit lernen, wie sie am besten unentdeckt bleibt. Zumal die Trefferquote von GPTZero noch nicht allzu hoch ausfällt.
ZDF zu GPTZero
Kommentierte Linksammlung zu ChatGPT im Hochschulkontext beim Hochschulforum Digitalisierung
Dossier Künstliche Intelligenz beim Hochschulforum Digitalisierung
Ein "Interview" mit ChatGPT zu KI-gestütztem Hochschulmarketing auf gate-germany.de