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Eine Untersuchung des britischen House of Lords (das nicht gewählte Oberhaus des Parlaments) spiegelt die Selbsterkenntnis der EU wider, dass sie sich schwertut, gute Ideen in wirtschaftliche Erfolge zu verwandeln
Die Europäische Kommission versucht, die EU unter anderem mit einer neuen Start-up- und Scale-up-Strategie zu heilen, während im Vereinigten Königreich das House of Lords eine Untersuchung über die Finanzierung und Skalierung der britischen Wissenschaft und Technologie durchführt.
„Mit unserer Untersuchung wollen wir herausfinden, ob das Vereinigte Königreich die richtige Strategie hat, um sicherzustellen, dass unsere besten wissenschaftlichen Ideen und Technologien skalierbar sind und der britischen Wirtschaft und den öffentlichen Diensten zugute kommen“, sagte der Ausschussvorsitzende Robert Mair bei der Eröffnung der Untersuchung. „Dem Vereinigten Königreich mangelt es nicht an Innovation, sondern an Kapital“, so Jonathan Symonds, Vorsitzender des Pharmariesen GSK und Mitglied der Taskforce der Regierung für die Kapitalmarktindustrie.
Saul Klein, geschäftsführender Gesellschafter der Risikokapitalfirma Phoenix Court und Mitglied des Rates für Wissenschaft und Technologie des Premierministers, stellte eine etwas andere Diagnose: Das Geld ist da, aber der Wille fehlt. „Wir haben drei Billionen Pfund an Vermögenswerten, und wir entscheiden uns, sie nicht in die britische Innovationswirtschaft zu investieren“, sagte er.
Die britische Regierung hat jahrzehntelang versucht, dieses Problem zu lösen, zuletzt mit dem diesjährigen Mansion House Compact 2.0, der darauf abzielt, Pensionsfonds als einheimische Quelle für Wachstumskapital zu erschließen. Bislang hat sich der Investitionsfluss jedoch nicht wesentlich erhöht.
Zum Artikel "UK parliament probes the gap between innovation and exploitation" in Science Business