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Laut einer aktuellen Auswertung des CHE Centrums für Hochschulentwicklung werden ab 2029 bis 2033 jedes Jahr mindestens 2.000 Hochschullehrende 65 Jahre alt und erreichen damit das Alter für den Pensionseintritt. Mit dem Generationswechsel bieten sich zugleich große Chancen für den akademischen Nachwuchs und Herausforderungen die Hochschulen, denn in den nächsten 10 Jahren müssen etwa 40 Prozent der Professuren neu besetzt werden, so eine Mitteilung des CHE.
Die Analyse der Altersdaten auf der Grundlage von Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen dabei große Unterschiede bei Bundesländern, Hochschultypen als auch bei Fächergruppen, Lehr- und Forschungsbereichen. Der Anteil an Hochschullehrenden, die bis 2033 ins Pensionsalter lommen, liegt bei Pädagogischen Hochschulen mit 55 Prozent am höchsten. Private Fachhochschulen und HAW haben mit einer Quote von 34 Prozent ein deutlich jüngeres Personal.
Jan-Martin Wiarda hat sich die Zahlen der CHE-Berechnung angeschaut und entwirft mögliche Szenarien. So könnten etwa gerade Bundesländer mit hohem Spardruck den Abschied der Babyboomer als Spielraum für Personalabbau nutzen. „Eine solche Entwicklung wäre dann umso dramatischer, falls die Hochschulen intern nicht in der Lage sein sollten, die Stellen den tatsächlichen Bedarfen folgend neu zu besetzen“, so Wiarda.
Ein weiteres Problem, das sich durch die Pensionswelle insbesondere bei den HAW verstärken könnte, ist die Verschärfung des schon jetzt gravierenden Fachkräftemangels. Eine Schlussfolgerung ist laut Wiarda, dass der Wettbewerb mit Arbeitgebern außerhalb der Wissenschaft ebenfalls heftiger wird und der Druck auf die Hochschulen im Hinblick auf verlässliche Karrierewege für den wissenschaftlichen Nachwuchs steigt.