Nach langen Verhandlungen wird Großbritannien wieder Teil des EU-Forschungsprogramms „Horizon Europe“. Beobachter wollen die Einigung aber nicht als Zeichen für eine schnelle Annäherung zwischen der EU und Großbritannien deuten.

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und der britische Premierminister Rishi Sunak haben einen Kompromiss ausgehandelt, der es ermöglicht, dass Großbritannien in das EU-Forschungsprogramm „Horizon Europe“ zurückkehrt. Darauf haben die WissenschaftlerInnen auf der Insel gewartet, denn ihnen sind viele Forschungsgelder entgangen, sie konnten sich an EU-Projekten nicht beteiligen und renommierte Wissenschaftler:innen verließen das UK, es wurde uninteressanter als Wissenchaftstandort.

Sowohl London als auch Brüssel betonten am Donnerstag, dass diese Entscheidung ganz in ihrem Sinne sei. „Die EU und das Vereinigte Königreich sind wichtige strategische Partner und Verbündete, und die heutige Vereinbarung beweist dies. Wir werden weiterhin an der Spitze der globalen Wissenschaft und Forschung stehen“, sagte von der Leyen. Laut Sunak habe die Regierung „das richtige Abkommen für das Vereinigte Königreich“ gefunden, das „beispiellose Forschungsmöglichkeiten“ eröffne. London unterstrich außerdem ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für den britischen Steuerzahler ausgehandelt zu haben.

„Horizon Europe“ ist mit einem Volumen von fast 100 Milliarden Euro das weltweit größte Forschungs- und Innovationsförderprogramm. Die Fortsetzung der Mitgliedschaft in dem Forschungsprogramm stand auf der Wunschliste des Vereinigten Königreichs für die Zeit nach dem Brexit, konnte aber aufgrund eines anhaltenden Streits zwischen London und Brüssel über die Regelungen für Nordirland nicht erfüllt werden. Britische Wissenschaftler forderten die Regierung jedoch wiederholt dazu auf, sich mit der EU auf eine Rückkehr zu einigen.

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