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Auch wenn die Ergebnisse des gesamten Hochschul-Barometers erst im Herbst veröffentlicht werden, so gibt es jetzt schon Aussagen zum Schwerpunkthema der nächsten Ausgabe, der sicherheitsrelevanten Forschung an Hochschulen. „Mehr als die Hälfte der Hochschulen (53 Prozent) haben die wachsende Bedeutung sicherheitsrelevanter Forschung erkannt. Sie sehen sie als wichtige Säule für den technologischen Fortschritt sowie für die Stärkung der Gesellschaft vor komplexen Herausforderungen der Zukunft“, heißt es auf der Seite des Stifterverbands, der die Umfrage gemeinsam mit der Heinz Nixdorf Stiftung verantwortet.
Viele Hochschulen sehen in der militärischen Forschung auch eine Chance auf bessere Finanzierung, schnellere Entwicklung innovativer Technologien sowie gesellschaftliche Resilienz. Nötig seien dafür aber klare ethische Standards und eine gezielte politische Steuerung.
Das Policy Paper "Mit Sicherheit zu mehr Innovationen - Wie Hochschulen Dual-Use-Forschung bewerten" des Stifterverbandes zeigt folgende Tendenzen auf:
- "Die überholte Trennung zwischen ziviler und militärischer Forschung bremst gesellschaftlich relevante Innovationen: Technologien wie Quantencomputing, KI oder Biotechnologie lassen sich nicht mehr klar zuordnen. Sie entfalten ihr Potenzial universell – genau darin liegt ihre Stärke und die Herausforderung.
- Hochschulen sehen Potenzial in sicherheitsrelevanter Forschung – aber es fehlt an passenden Rahmenbedingungen: 70 % nennen Bürokratie als zentrales Hemmnis, zwei Drittel beklagen mangelnde Infra- und Sicherheitsstruktur. Der Wille ist da, die Möglichkeiten fehlen.
- Sicherheitsrelevante Forschung braucht verlässliche Finanzierung (auch aus dem stark wachsenden Verteidigungsbudget!) und neue Förderinstrumente: etwa einen ressortübergreifenden Fonds für sicherheitsbezogene Infrastruktur, organisiert als öffentlich-private Partnerschaft. Investitionen in Sicherheit müssen als Investitionen in Innovation verstanden werden – auch als neue Ressourcenquelle für Hochschulen."
Zu den Ergebnissen der Umfrage
Zur Pressemitteilung des Stifterverbands
Zum Artikel "Einige Hochschulen wollen sich militärischer Forschung öffnen" im Handelsblatt