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Eingestellt: 09.08.23 | Besuche: 123

Militärputsch in Niger könnte dem ohnehin fragilen Hochschulsektor schaden

Führende Vertreter des Hochschulwesens in Niger haben sich besorgt darüber geäußert, dass der Militärputsch vom 26. Juli dem ohnehin schon fragilen Hochschulsystem in diesem frankophonen Sahelland schaden könnte.

Während die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) erwägt, die demokratisch gewählte Regierung von Präsident Mohamed Bazoum, der im April 2021 in der ersten friedlichen Machtübergabe des Landes gewählt wurde, mit Gewalt wieder einzusetzen, haben Studierende und AkademikerInnen vor möglichen Unruhen an nigrischen Universitäten gewarnt.
Ausländische Staatsangehörige, insbesondere aus Ländern der Europäischen Union, wurden bereits evakuiert, da die westlichen Regierungen die Putschisten zum Rücktritt und zur Wiedereinsetzung von Bazoum auffordern.

Die öffentlichen Universitäten standen bereits am Vorabend ihrer langen Sommerferien, doch da die Junta des Nationalen Rates für den Schutz des Vaterlandes (CNSP) die Auflösung der Verfassung, der Regierung und anderer demokratischer Institutionen des Landes angekündigt hat, ist zu befürchten, dass die Studierenden keinen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen haben werden.

Der Staatsstreich erfolgt auch vor dem Hintergrund von Angriffen dschihadistischer Terrorgruppen in der Region Tillabéri im Nordwesten Nigers (nördlich der Hauptstadt Niamey) und der Gruppe Boko Haram in der Region Diffa im Südosten des Landes.

Der Präsident des Clubs der Studierenden und Fachleute für Frieden und Sicherheit an der Universität Abdou Moumouni, Elhadji Amani Madougou Moussa, sagte, dass der Staatsstreich negative Auswirkungen auf diese Aufstandsgebiete haben würde. "In den Konfliktgebieten, vor allem in Diffa und Tillabéri, befinden sich die Universitäten in den Hauptstädten der Regionen. Schon vor dem Putsch war es für die ForscherInnen schwierig, vor Ort zu sein, da ihre Sicherheit nicht gewährleistet ist", sagte er gegenüber University World News.
Wenn die Telekommunikation und das Internet unterbrochen werden, "stellt dies eher ein Problem für den Zugang zu verlässlichen Daten dar, für die Kommunikation in den Dörfern, für den schwierigen Zugang zum Gebiet aufgrund der Unsicherheit und vor allem für die Schwierigkeit, Finanzmittel zu finden, da die internationalen Institutionen ihre Partnerschaft mit dem Land ausgesetzt haben".

Der nigrische Hochschulsektor kämpfe ohnehin mit unzureichenden Unterbringungs-, Verpflegungs-, Transport- und Betreuungsmöglichkeiten für die Studierenden, schwachen Lehrveranstaltungen an den öffentlichen Universitäten, einem Mangel an Dozierenden und Versäumnissen bei der Auszahlung von Stipendien und der Freigabe staatlicher Sozialhilfe für Studierende.

Diese Probleme waren der Regierung Bazoum mitgeteilt worden, und der Staatsstreich hat die Situation noch besorgniserregender gemacht,
Hinzu kommt, dass der Aufbau von Infrastrukturen und die Finanzierung der thematischen Forschung durch den Abbruch der Beziehungen zu europäischen und nordamerikanischen Regierungen und Institutionen gefährdet sein könnten.

Zur vollständigen Nachricht in University World News