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Eingestellt: 10.09.25

OECD-Studie "Bildung auf einen Blick 2025"

Laut der OECD-Studie "Bildung auf einen Blick 2025" haben 40 Prozent der 25- bis 34-Jährigen in Deutschland einen Tertiärabschluss. Das sind mehr als 2019, aber weniger als der von der OECD errechnete Durchschnitt in den 38 Mitgliedstaaten (48 Prozent). Zugleich stieg der Anteil ohne Sekundarabschluss II von 13 auf 15 Prozent.
Besonders hoch sind die Unterschiede nach sozialer Herkunft: Nur 20 Prozent aus bildungsfernen Haushalten erreichen einen höheren Abschluss, bei Kindern aus Akademikerfamilien sind es 60 Prozent.

Bundesforschungsministerin Dorothee Bär kommentiert die OECD-Studie: "Deutschland ist ein hochqualifiziertes MINT-Land." Laut Bär macht in keinem anderen Land der Welt ein höherer Anteil der Absolvent:innen im Tertiärbereich einen Abschluss in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. "Dieses Potenzial gilt es, weiter zu heben – mit der Weiterentwicklung des MINT-Aktionsplans, mit MissionMINT sowie durch eine große BAföG-Reform, die die Reichweite der Förderung ausbaut und die Leistungen verbessert."

Auch Jan-Martin Wiarda kommentiert in seinem Blog die Ergebnisse der OECD-Studie. Das Ergebnis ist demnach das "für Deutschland (…) typische Einerseits-Andererseits". Einerseits seien die Hochschulen international stark nachgefragt: 12,7 Prozent der Studierenden stammen aus dem Ausland, damit liegt Deutschland auf Platz vier weltweit. Zudem ist Deutschland Spitzenreiter bei den MINT-Abschlüssen. Andererseits prägt die soziale Herkunft den Bildungserfolg stärker als in vielen anderen OECD-Ländern.
Besonders gravierend sei die Kompetenzkluft: Der Abstand zwischen Hoch- und Geringqualifizierten ist laut Wiarda im OECD-Vergleich am größten. Trotz hoher Bildungsausgaben pro Kopf bleibe Deutschland beim Anteil am BIP zurück. Wiarda sieht ein Land, "das bei internationalen Studierenden attraktiv ist und bei MINT-Studierenden international führend, das aber relativ zum BIP vergleichsweise wenig für sein Bildungssystem ausgibt." Und dessen "duales System die Arbeitslosigkeit dämpft – und das gleichzeitig mit der größten Kompetenzkluft im OECD-Vergleich kämpft".

Zur OECD-Studie Bildung auf einen Blick 2025

Zum Artikel "Deutschland bezahlt akademisches Personal überdurchschnittlich" in Forschung & Lehre

Zur Pressemitteilung des BMFTR

Zum Artikel "Deutschlands Einerseits-Andererseits" im Wiarda Blog