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Forschung & Lehre interviewt den Arbeitspsychologen Stefan Poppelreuter, der u.a. Experte für Arbeitssucht ist. "Man darf mit Fug und Recht annehmen, dass viele im Wissenschaftsbetrieb tätige Menschen über eine ausgeprägte intrinsische Motivation verfügen, was dazu führt, dass sie sich in solchen Zeiträumen verstärkt ihren Forschungsschwerpunkten widmen, aber auch – mitunter mit mehr Ruhe – administrative oder organisatorische oder universitätspolitische Aufgaben wahrnehmen", sagt er.
Vereinheitlichen lässt sich die Einschätzung nicht: Die Befreiung von alltäglichen Verpflichtungen kann dazu führen, dass man sich um die Dinge kümmern kann, die wirklich spannend und interessant sind, sagt Poppelreuter. "Mit dem Ergebnis, dass sehr viel mehr und intensiver gearbeitet wird. Der Arbeitssüchtige ist im akademischen Umfeld ja durchaus keine exotische Erscheinung, wobei auch der Prokrastinierer im Wissenschaftsbetrieb immer wieder einmal beobachtet werden kann."