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Douglas Yacek, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft und Berufspädagogik an der TU Dortmund, argumentiert in einem Beitrag in Forschung & Lehre gegen die "Verberuflichung" der Hochschulbildung. Seiner Erfahrung nach werden die erworbenen Hochschulabschlüsse meist als nützlich erachtet, doch die einzelnen Lehrveranstaltungen bleiben oft nicht in Erinnerung und in der Erinnerung hinter den anfänglichen Erwartungen zurück.
Yacek plädiert für eine stärkere Ausrichtung der Hochschullehre auf Sinn- und Wertfragen. Denn: "Gelingende Hochschulpädagogik beginnt nicht beim Lehrenden, nicht bei den Themen und Inhalten, die wir unseren Disziplinlogiken entsprechend zu lehren haben." Alles Pädagogische gehe vom Lernenden aus, "dessen Motivationen, Wünsche und Hoffnungen ihr Lernpotential und Lernbereitschaft weitgehend bestimmen". Yaceks Befürchtung: "Wenn Schieflagen zwischen unseren Bildungsangeboten und den Erwartungshaltungen der Lernenden entstehen, werden unsere Lehrveranstaltungen zu Leerveranstaltungen, zu Orten der Resignation, der Langeweile und des zynischen Zukunftskalküls – und somit zu allem anderen als Orten der Bildung."
