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Eingestellt: 16.11.10 | Erstellt: 29.10.10 | Besuche: 3357
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Universitäten durch strategische Allianzen programmfähig machen - Am Beispiel der Jülich Aachen Research Alliance

Die Exzellenzinitiative hat zwei zentrale Auswirkungen auf die Arbeit der antragstellenden und der geförderten Hochschulen. Zum einen inhaltlich, indem die Hochschule eine Profilschärfung vornimmt und sich auf ausgewählte Forschungsthemen fokussiert. Zum anderen geht diese inhaltliche Neuausrichtung mit einer strukturellen Anpassung einher. Durch diesen Wettbewerb besteht in Deutschland die Chance, in der Zusammenarbeit von Großforschung und Universitäten eine ganz neue Qualität zu erreichen, die auch für internationale Spitzenwissenschaftler attraktiv ist. Universitäten wie Karlsruhe, Aachen, Heidelberg oder Göttingen haben die Zusammenarbeit
mit außeruniversitärer Forschung – Helmholtz-Gemeinschaft und Max-Planck-Gesellschaft – sogar zum Kernstück ihrer Zukunftskonzepte gemacht. Grundvoraussetzung für eine solch enge Zusammenarbeit sind Affinität und Proximität in den Forschungsthemen beider Partner.

Quellen:
Bei der Bewertung der unterschiedlichen Kooperationsmodelle müssen die verschiedenen Missionen von Hochschulen und Forschungseinrichtungen wie den Helmholtz-Zentren berücksichtigt werden. Die Hochschulen stehen für Einheit von Forschung und Lehre wobei die Lehre einschließlich Promotionsrecht das Alleinstellungsmerkmal darstellt. Die Organisation der Forschungsthemen erfolgt disziplinär. In der Helmholtz-Gemeinschaft werden im Gegensatz dazu langfristige Themen mit strategischprogrammatischem Bezug verfolgt. Durch strategische Allianzen asymmetrischer Partner eröffnet sich die Möglichkeit einer gemeinsamen langfristigen Programmatik sowie langfristige Verbindlichkeit bei gemeinsamen Personalstrategien. Diese Allianzen sind für Hochschulen und Forschungseinrichtungen notwendig, um gemeinsaminterdisziplinär Antworten auf aktuelle übergreifende Fragestellungen zu finden und auch in Zukunft international als Global Player bestehen zu können. Zusätzlich ergeben sich neue Möglichkeiten beim Einwerben von Drittmitteln (DFG, PoF etc.), bei gemeinsamen Berufungen oder Programmen für Master und Promotion sowie Synergien durch gemeinsame Infrastrukturen.Im Beispiel der Jülich Aachen Research Alliance (JARA) verknüpfen die beiden Partner RWTH Aachen und das Forschungszentrum Jülich gezielt Forschungsfelder, in denen sich ihre jeweiligen spezifischen Kompetenzen mit hohem Wirkungsgrad ergänzen. In diesem integrativen Partnerschaftsmodell werden wissenschaftspolitische Strategien festgelegt und koordiniert. Gemeinsam werden Forschungsziele definiert,Investitionen getätigt sowie akademisches Personal berufen und ausgebildet. Derzeit verfügt JARA über 160 W3-Professuren, ca. 3.800 Mitarbeiter und ein Finanzbudget von rund 350 Millionen Euro. Das Investitionsvolumen betrug im Jahr 2009 ca. 40 Millionen Euro. Anders als beispielsweise im Karlsruher Modell beruht die JARA Governance auf dem Modell „Merge Expertise not Institutions“, also einer engen Partnerschaftexplizit in ausgewählten Bereichen.   Beitrag zum Tag des Wissenschaftsmanagements 2010
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